Switchboard

Das Switchboard ist Bestandteil von PlexMap und ist eine visuelle Definition von einem Workflow (Arbeitsablauf). Das Switchboard dient der Bearbeitung aller im Magazine verwalteten Daten. In der Anwendung können Geodaten und -Funktionen in Form von Bausteinen frei miteinander kombiniert werden.

Daten „fließen“ dabei von den Eingängen (links) über beliebig viele Funktionen zu den Ausgängen (rechts). Eingänge können entweder Dateien, Dienste oder Daten aus dem Magazine sein; Ausgänge können wiederum Dateien, Dienste, Depots im Magazine oder Layer für den PlexMap Viewer sein.

Prinzipien

Das Switchboard beruht auf einigen Prinzipien, die im Folgenden kurz dargestellt sind.

  • Das EVA-Prinzip (Eingabe -> Verarbeitung -> Ausgabe) ist ein Prinzip aus der Informatik, welches das Verhalten von Programmen beschreibt. Generell gilt, dass ich bestimmte Eingabewerte in eine Berechnung stecke und anschließend aus der Verarbeitung an meine Ausgabe (Ergebnis) komme. D.h. die Ausgaben der Switchboard-Funktionen hängen von den Eingaben ab.

  • „LEGO-Prinzip“: Wie ein LEGO-Bausatz aus kleinen, modularen Klötzchen besteht ein Switchboard aus modularen Funktionen. Ein kompliziertes LEGO-Modell wird durch das Aufeinanderstecken vieler, gleichartiger Klötzchen verwirklicht, eine komplexe Aufgabe im Switchboard ebenso durch Komposition/Verknüpfung von Funktionen.

  • Das UNIX-Prinzip definierten die Programmierer des UNIX-Betriebssystems: Jeder Befehl macht eine einzige Sache, und die möglichst gut. Im Switchboard wurde dieses Prinzip übernommen, so dass es möglich ist, eine einzige Funktion immer weiter zu optimieren, weil diese sich nur um eine einzige Sache kümmern muss (z.B. einen räumlichen Puffer zu berechnen).

Disclaimer

Es ist zu beachten, dass Workflows mit dem Switchboard nicht auf jeden Arbeitsprozess anwendbar sind. Es gibt viele Arbeitsprozesse, in denen ein interaktives Element unverzichtbar ist, wie z.B. 3D-Modellierung oder 2D-Digitalisierung.

Arbeiten mit dem Switchboard sind daher besonders empfehlenswert, wenn eine Reihe von Funktionen mit gewissen Parametern entweder auf sehr viele Daten angewendet werden (Big Data) oder wenn das Switchboard häufig ausgeführt wird (wiederkehrende Aufgaben). Je mehr Daten mit dem Switchboard prozessiert werden oder je öfter das Switchboard ausgeführt wird, desto schneller rentiert sich die Arbeit an diesem.

Funktionen

Alle zuvor genannten Datentypen sind im Switchboard miteinander verknüpfbar. Die Verknüpfung funktioniert über Funktionen – das sind Transformationen, die die Daten verarbeiten. Funktionen haben gewisse Eingänge und gewisse Ausgänge. Die Ein- bzw. Ausgänge sind wie die Depots typisiert, d.h. dass nur bestimmte Daten zu bestimmten Parametern passen.

Sie können Funktionen zu einem Switchboard hinzufügen, indem Sie auf den Button Funktion hinzufügen klicken (Toolbox-Icon unten rechts im Switchboard). Es erscheint eine Liste, die Sie nach der gewünschten Funktion durchsuchen können. Durchsucht werden die deutschen und englischen Namen der Funktionen sowie die Funktionsbeschreibung. Eine Übersicht aller Funktionen finden Sie in der Funktionsbibliothek von PlexMap.

Die Funktion "Innerhalb"

Die abgebildete Funktion „Innerhalb“ dient als Beispiel für die Verwendung von Funktionen im PlexMap Switchboard. Mit der Funktion „Innerhalb“ können Sie prüfen, ob sich ein oder mehrere Objekte innerhalb von einem oder mehreren anderen Objekten befindet (z.B. welche Bäume eines Baumkatasters liegen innerhalb eines bestimmten Stadtteils).

Die Beispielfunktion erwartet zwei Eingangsdaten vom Typ Feature (erkennbar an dem Feature Icon vor „features“ und „other“). Als Ausgabe („output“) bekommt der Nutzer ebenfalls eine Datei vom Typ Feature zurück. Die zwei geforderten Eingangsdaten sind ein Polygon, dass das zu durchsuchende Gebiet abbildet („other“, z.B. ein Stadtteil) und die zu durchsuchenden Features („feature“, z.B. Baumstandorte). Durch betätigen des Play-Buttons unten links wird die Funktion ausgeführt und Sie erhalten einen „output“, den Sie in der nächsten Funktion weiterverwenden können.

Sobald ein „output“ erzeugt wurde, haben Sie Zugriff auf weitere Aktionen: Über das kleine Ordner-Icon ist es möglich, in den „output“ „hineinzuschauen“. Es öffnet sich eine Ansicht, die alle im „output“ gespeicherten Daten anzeigt. Über das Auge-Icon können Sie eine Vorschau der berechneten Daten ein- und ausblenden. Über das Liste-Icon können Sie den Speicherkontext der Funktion anpassen.

Bemerkung

Eine Switchboard-Funktion verändert nie die Originaldaten (Eingänge), sondern generiert immer einen neuen Datensatz (Ausgang).

Ein neues Switchboard anlegen

Der Anwender hat mehrere Möglichkeiten, ein neues Switchboard anzulegen. Zum einen kann mit einem Klick auf das + im Reiter „Switchboards“ ein komplett leeres Switchboard erzeugt werden. Hier können nun Daten und Funktionen per Drag’n Drop hereingezogen werden.

Ein zweiter Weg wäre, das Switchboard über das Magazine anzulegen. Dies ist empfehlenswert, wenn wir bereits wissen, mit welchen Daten wir arbeiten wollen. Hierzu navigieren wir in das Depot, mit dessen Daten wir das Switchboard starten wollen, und klicken dann auf “Dieses Depot verwenden”.

Tastaturkürzel

Taste

Befehl

f

Neue Funktion über Funktionsliste hinzufügen

d

Neue Daten hinzufügen

r

Das gesamte Switchboard erneut ausführen

s

Einstellungsdialog öffnen (z.B. um das Switchboard umzubenennen)

Bemerkung

Nach dem Drücken von f können Sie über eine anschließende Tastatureingabe + dem Drücken von Enter die gewählte Funktion direkt dem Switchboard hinzufügen.